„Bringsch no ä Rundi!“ – Geschichte(n) der Simonswälder Gaststätten
Heute ist Simonswald für seine vielfältige und starke Gastronomie bekannt. Rund 20 Gaststätten haben im verhältnismäßig kleinen Schwarzwalddorf für ihre Gäste geöffnet. Eine erfreuliche Sache, der eine interessante Historie vorausging. Heimatforscher Hans-Jürgen Wehrle beleuchtet diese, mit gewohntem Humor und Sachverstand.
Im Gespräch mit Stephan Wehrle berichtet er, wie alles entstand und sich entwickelte. Welche Kuriositäten sich bei welchem Wirt zutrugen. Wer warum welche Entscheidungen traf. Wo welcher Bierkeller verborgen war.
Gaststätten als politisch neutraler Boden
Denn noch vor Jahrhunderten waren die Ansprüche gänzlich andere: Gaststätten hatten noch keine Namen und waren in erster Linie neutraler Boden für politische Versammlungen. Man hielt dort Gemeinderatsitzungen, Versteigerungen, Hofübergaben und Bekanntmachungen aller Art ab. Hochzeiten, Taufen und weitere Feste waren lange Zeit unüblich.
Privat wurden Gaststätten ohnehin meist nur am Sonntag besucht. Gefeiert wurden darin allenfalls die Geburtstage des Kaisers oder des Fürsten oder gelegentlich der Namenstag des Wirts.
Zur Stärkung vor dem Anstieg
Aber auch praktische Gründe waren häufig zu nennen. So ist etwa der Gasthof Engel zu nennen. Wie in der Folge 8 verdeutlicht wird, konnten sich dort ab 1726 die Menschen vor dem anstrengenden Anstieg in der Kilpensteige stärken.
Gaststätten brachten Menschen zusammen
Bei der erstmals veröffentlichten Übersicht des Weinkonsums um 1853, errang der Rebstock in Obersimonswald den ersten Platz.
Links zum Beitrag
- Erwähnte Bücher (sofern online erhältlich!)
- s’Eige zeige, Kreisjahrbuch des Landkreises EM, 31/2017
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